
Der Equal Care Day findet dieses Jahr zum sechsten Mal in Folge statt. Unter dem Motto „Vorausschauende Rücksichtnahme“ fragen sich die Initiator*innen: „Was können, was müssen wir mit Blick in die Zukunft heute schon ändern, um eine Welt und Gesellschaftsordnung zu schaffen, in die hinein wir gerne alt werden möchten, in die unsere Kinder und Enkel hineinwachsen sollen?” Und damit spiegelt der Equal Care Day genau den Puls der Zeit wider: Denn nie zuvor war die Ungerechtigkeit deutlich spürbarer als in der Coronakrise. Carearbeit wird zu 80% von Frauen geleistet. Diese Schieflage muss sichtbar werden. Und dafür setzt sich der Equal Care Day ein. Liegt Dir die Wertschätzung und die faire Verteilung von Care-Arbeit auch am Herzen? Dann sei dabei und werde Teil des Equal Care Days. Wie? Das verrate ich Dir hier!
Equal Care Day: Was ist das?
Almut Schnerring und Sascha Verlan haben den Equal Care Day zum ersten mal im Jahr 2016 als Initiative von klische*esc e.V. ins Leben gerufen. Sie arbeiten als freiberufliches Journalist*innen- und Autor*innen-Team für Presse und Hörfunk, geben Vorträge, Seminare und Fortbildungen. Gemeinsam versuchen sie immer wieder neu, sich die anfallenden Arbeiten rund um Kinder, Küche, Kloputz und Krankheit genauso fair aufzuteilen wie ihre Erwerbsarbeit. Im Rahmen ihrer Arbeit rund um die Rosa-Hellblau-Falle entstand die Idee für den Aktionstag.
Warum ist das Thema relevant?
Der Gender Care Gap ist die Ursache aller Ungleichheit zwischen Mann und Frau in unserer Gesellschaft. Er ist die Urasache aller anderen Gender Gaps. Der Gender Pay Gap ist mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dieser beschreibt den Unterschied in Bezahlung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt, der derzeit im Schnitt noch immer viel zu hoch! Der Gender Pension Gap wiederum, beschreibt die daraus resultierende Differenz in Rentenbezügen. Beide Phänomene sind auf den Gender Care Gap zurückzuführen. Der Gender Care Gap beschreibt die Differenz in geleisteter Care-Arbeit (Haus-, Pflege und sonstige Fürsorgearbeit) zwischen den Geschlechtern. Frauen leisten im Schnitt vier mal so viel Fürsorge als Männer: Diese Differenz ist enorm. Der sogenannte Gender Care Gap belastet die Gesellschaft auf allen Ebenen, bis in individuelle Beziehungen hinein. Da Care-Arbeit unbezahlt ist, führt sie zur Feminisierung von Altersarmut und der Diagnose stressbedingter Erkrankungen durch Doppelbelastung und unmöglich scheinender Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In den letzten Jahren ist diese Diskrepanz immer mehr in den Fokus gerückt; Bücher wie „Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles“ (Laura Fröhlich) oder „Raus aus der Mental Load Falle“ (Patricia Cammarata) dominieren die Bestsellerlisten in der Sparte Sachbuch. Auch auf zivilgesellschaftlicher Ebene ist viel in Bewegung. Durch die Coronakrise hat sich der Prozess nun weiter beschleunigt und heute ist die Frage nach gerechter Verteilung von Care-Arbeit aus dem öffentlichen Diskurs nicht mehr wegzudenken.
Ich selbst unterstütze den Equal Care Day! So konnte ich beispielsweise im letzten Jahr auf dem Youtube Kanal Mensch Frau erklären, warum Equal Care eines meiner Hauptanliegen ist. In diesem Jahr werde ich zum Equal Care Day eine App des Who Cares? Rechners präsentieren. Aber bis dahin ist noch ein knapper Monat Zeit.
Mach mit!
Das Vereins- und Redaktionsteam der Equal Care Day -Initiative sucht nach helfenden Händen und Köpfen, die sich in den Bereichen Verwaltung, Projekte, SocialMedia, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising, Blog und vieles mehr engagieren möchten. Das Team ist ein bundesweites, das sich per Zoom, Email & Slack abspricht, um den Equal Care Day 2021 und darüber hinaus gestalten. Die Online Redaktionssitzungen finden 14-tägig statt. Wer Interesse und Zeit hat, sich einzubringen, meldet sich gerne über post@equalcareday.de bei uns!
equalcare.de