
Nach dem Interview, dass ich Sarah Ulrich gab, haben mich viele Fragen zum Alltagsfeminismus Jahrescoaching erreicht. Ich fasse im Folgenden zusammen, was Alltagsfeminismus ist und ausmacht und versuche alle Fragen zu beantworten:
Was ist „Alltagsfeminismus”?
„Alltagsfeminismus“ ist für mich eine Haltung und Alltagsgestaltung, welche die Gleichberechtigung (der Geschlechter) lebt. Dafür habe ich das Alltagsfeminismus Coaching-Programm entwickelt, das auf feministische Persönlichkeitsentwicklung abzielt. Es geht darum Frauen zu unterstützen, einen gleichberechtigten Alltag zu leben. Ziel ist das gute Leben für alle, deshalb steht besonders die Arbeit im Fokus, die wir machen, damit wir (möglichst gut) leben: Die Care-Arbeit.
Das Coaching richtet sich an Frauen, die etwas an ihrem Leben ändern wollen, weil sie merken, dass etwas nicht stimmt. Sie fühlen sich dauererschöpft, chronisch überfordert, dünnhäutig oder unglücklich und wollen nicht, dass es so weitergeht. Sie suchen Gleichberechtigung im Alltag, im Zusammenleben, im Familienleben. Mit dem Alltagsfeminismus-Coaching begleite ich sie auf diesen Weg der Veränderung und Verbesserung. Damit sie ein Leben führe können, das zu ihren Idealen passt, in dem sie sich zu Hause fühlen.
In meinem Coaching integrieren wir feministische Ideen bewusst in die Selbstwahrnehmung, das Verhalten im Alltag und die Beziehungen. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit den eigenen Emotionen, Glaubenssätzen, Denkmustern und Verhaltensweisen, die durch gesellschaftliche Machtstrukturen, insbesondere durch das Patriarchat, geprägt sind. Diese tiefe Verinnerlichung in Körper und Herz nenne ich „patriarchales Implantat“. Ziel des Coachings ist es, dieses Implantat auf unterschiedlichen Ebenen zu erkennen und zu überwinden, um selbstbestimmt und glücklich zu leben.
Im Coaching bringen wir das individuelle Erleben mit gesellschaftlichen Strukturen in Zusammenhang. Wir reflektieren, wie Geschlechterrollen und Machtverhältnisse das eigene Verhalten, das Selbstbild und die Beziehungen beeinflussen. Die gemeinsame Arbeit im Coaching stärkt eine liebevolle Beziehung zu sich selbst, zum eigenen Körper und zu anderen Menschen. Wir üben Selbstfürsorge und stärken das eigene Selbstwertgefühl und die persönliche Handlungsfähigkeit. Denn darum geht es: den eigenen Alltag zu verändern. Gleichzeitig verorten wir individuelle Erfahrungen im kollektiven Kontext und betonen Solidarität mit anderen Frauen statt Vereinzelung. Wir teilen gemeinsame Erfahrungen und stärken uns gegenseitig und gesellschaftlich.
Was ist das Besondere am Alltagsfeminismus Coaching-Programm?
Alltagsfeminismus möchte mehr als Mikrofeminismus- also bloßes Einüben konkreter Gesten. Besonders an diesem Ansatz ist, dass der Alltag und das Privatleben im Fokus steht. Es geht darum, Handlungen und Gewohnheiten – sowohl im Umgang mit sich selbst als auch in Beziehungen zu anderen – zu verändern. Verinnerlichte patriarchale Denkmuster werden liebevoll und achtsam aufgedeckt und reflektiert, um das eigene emotionale Erleben besser zu verstehen und positiv zu beeinflussen. Über kleine Gesten im öffentlichen Raum hinaus, sollen Veränderungen auf der Gefühlsebene, in der intimen Sphäre zu Hause und den Routinen der Familie verändert werden, um ein erfülltes feministisches Leben zu führen.
Der Coaching Ansatz betont besonders die Wechselwirkungen zwischen dem Privaten und dem Politischen in Beziehungen und der Verteilung von Care-Arbeit. Obwohl das Individuum im Vordergrund steht, wird der größere gesellschaftliche Rahmen – insbesondere das Patriarchat – immer mit einbezogen. Ein Teil des Coachings umfasst deshalb immer die Feministische Psychoedukation. Statt um Selbstoptimierung geht es um eine langfristige und ganzheitliche Veränderung auf emotionaler und psychischer Ebene – die Grundlagen für das Verhalten und Handeln im Alltag.
Außerdem besonders ist das Verhältnis von mir als Therapeutin zu meinen Klientinnen im Vergleich zu klassischen Coaching und Therapie-settings. Ich bin Begleiterin, die Klientinnen sind Expertinnen ihrer selbst.
Was ist die Grundannahme des Alltagsfeminismus Coaching-Programms?
Die Grundannahme des Programms ist, dass das Politische auf alltägliche Entscheidungen wirkt. Es ist nicht persönliches Versagen, das die Kluft zwischen feministischen Idealen und gelebter Praxis verursacht, sondern gesellschaftliche Machtverhältnisse. Das Alltagsfeministische Coaching unterstützt Dich auf praktische und emotionale Weise, Gleichberechtigung in Deinem Alltag zu leben und das Patriarchat auch im persönlichen Umfeld zu reflektieren und zu verlernen.Es ist wissenschaftlich fundiert, will aber praxistauglich sein und nicht theoretisch. Es geht um konkrete und wirksame Unterstützung und Begleitung für ein gutes Leben in einer (oft, aber nicht ausschließlich heteronormativen) Beziehung.
Welche Ziele und Inhalte hat das Alltagsfeminismus Coaching-Programm genau?
Das Coaching Programm hat Selbstssensibilisierung, Stärkung des Selbstwerts, Veränderung des Verhaltens und der (Alltags-) Strukturen und Solidarität zum Ziel.
Das Coaching ist modular aufgebaut und umfasst drei Ebenen, an denen die inhaltliche Arbeit ansetzt. Würdest du ein Coaching bei mir machen, würde ich mit dir folgende Themen bearbeiten:
Auf der persönlichen Ebene, der Ebene „Ich“, geht es darum, Deine Gedanken bewusst zu beobachten und achtsam mit Deinen Gefühlen und Deinem Körper umzugehen. In den Modulen – von „Auftakt“, über „Mein Körper“, „Meine Gedanken“ bis hin zu „Meine Gefühle“ – setzt Du Dich intensiv mit Dir selbst auseinander. Du stärkst Deinen Selbstwert, entwickelst ein neues feministisches Verständnis Deiner Zeit, erweiterst Dein Selbstbild und nimmst die Veränderungen Deines Körpers bewusster wahr.
Auf der Ebene „Ich & Du“, der Beziehungsebene, lernst Du, Deine Beziehungen proaktiv zu gestalten und sie mit Deinem Wert der Gleichberechtigung in Einklang zu bringen. Ziel ist es, Deine Beziehungen durch feministische Perspektiven zu stärken. In den darauf folgenden Modulen geht es darum, Dein Beziehungscluster zu erkunden (Modul 5), Vergebung zu üben (Modul 6), eine Kommunikation auf Augenhöhe zu entwickeln (Modul 7) und die Aufgabenverteilung neu zu gestalten (Modul 8). Dabei stehen Themen wie klärende Gespräche in Partnerschaften oder mit der erweiterten Familie, Neuorganisation und das Finden einer feministischen Alltagsstruktur im Mittelpunkt.
Auf der gesellschaftlichen Ebene, „Ich & die Welt“, erkennst Du gesellschaftliche Strukturen und veränderst dein Leben so, dass es zu Deinen Werten passt. Dein Ziel ist es, Deine persönliche Utopie zu gestalten. In den Modulen 9 bis 12 beschäftigst Du Dich mit Themen wie Ehevertrag, Rentenlücke und Vorsorge (Modul 9), der Umsetzung außerfamiliärer Projekte und Visionen (Modul 10), feministischer Sinnsuche (Modul 11) sowie Abschied und Neubeginn (Modul 12). Dabei behandelst Du Aspekte wie Gehaltsverhandlungen, Jobwechsel und den Ausgleich von Care-Überstunden.
Welche Theorien liegen dem Alltagsfeminismus Coaching-Programm zu Grunde?
Ich bin ausgebildete Gestalttherapeutin, Medizin-, sowie Sozial- und Kulturanthropologin. Das Jahrescoaching basiert auf den Erkenntnissen dieser Disziplinen, meiner Liebe zum Feminismus und einer großen Portion Praxiswissen als Mutter, Freundin und seit nun 7 Jahren praktizierende Therapeutin.
Die Gestalttherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, das in den 1940er Jahren (von Fritz Perls, Laura Perls und Paul Goodman) entwickelt wurde. Das Bewusstsein und die Selbstwahrnehmung im Hier und Jetzt wird in dieser Therapieform betont. Im Mittelpunkt steht die Idee, dass Menschen ihre eigenen Potenziale und Ressourcen besser nutzen können, indem sie lernen, ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen bewusst wahrzunehmen und anzuerkennen. Ziel der Gestalttherapie ist es, das Selbstbewusstsein, die Selbstakzeptanz und die persönliche Verantwortung zu stärken, sodass Klient*innen ein erfüllteres und authentischeres Leben führen können. In der Gestalttherapie ist die Therapeutin Unterstützerin und Dialogpartnerin, die Klientin ist die, die das Wissen über sich hat. Mein Alltagsfeminismus-Coaching folgt den Standards der Gestalttherapie.
Außerdem bin ich Medizinanthropologin (Master); Medizinanthropologie ist ein Teilbereich der Anthropologie, der sich mit dem Verständnis von Gesundheit, Krankheit und Heilung in verschiedenen sozialen Kontexten befasst. Sie untersucht, wie unterschiedliche Gruppen Krankheit und Gesundheit definieren, welche Heilmethoden sie anwenden und wie ihre sozialen, ökonomischen und politischen Strukturen diese Vorstellungen und Praktiken beeinflussen. Ich habe mich in meiner Forschung einerseits mit dem Zusammenhang vom Patriarchat, Schönheitsidealen und medizinischen Eingriffen beschäftigt, andererseits die Beziehung zwischen Patient*innen und Ärzten (in dieser Studie ausschließlich Männer – bezeichnend!) untersucht. Mein Wissen um die starke gesellschaftliche Komponente, die es gibt, wenn es um Gesundheit und Heilung geht, verknüpfte ich mit meiner therapeutischen Ausbildung und meinem (Forschungs-) Intresse an feministischen Themen. Ich entwickelte “Alltagsfeminismus” als Lösung aus den Problemen, die ich auf struktureller Ebene erforscht habe und mit Methoden der modernen Psychologie in ein Programm formen konnte. Meiner Meinung nach braucht es noch viel mehr Therapien und Coachings, die sensibel für gesellschaftliche Ungleichheiten sind, um Krankheiten zu heilen, die zu großen Teilen von Ungleichbehandlungen verursacht werden. Aktuelle wissenschaftliche Studien belegen, dass Diskriminierung direkt und unmittelbar die psychische Gesundheit verschlechtert.
Weitere sozialwissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungen zu Feminismus zeigen die Notwendigkeit feministischer Ansätze auf. Sie zeigen, wie weit entfernt wir von der Gleichberechtigung der Geschlechter sind. Besonders wichtig für meine Arbeit sind zum Beispiel aktuelle Studien/Projete zu folgenden Themen:
Projekt „Retraditionalisierung pränatal?“: Die Forscher*innen argumentieren, dass durch die Inhalte von Geburtsvorbereitungskursen und Foren die soziale Wahrnehmung von Geschlechterrollen gefestigt wird und somit zur Feminisierung der Elternschaft beitragen, was langfristig zu einer ungleichen Arbeitsaufteilung führt.
Gender Pay & Care Gap
Im Jahr 2023 verdienen Frauen pro Stunde 18 % weniger als Männer.
Gender Pay Gap und Gender Care Gap steigen bis zur Mitte des Lebens stark an Frauen leisten ab der Familiengründung deutlich mehr unbezahlte Sorgearbeit, nehmen länger Elternzeit und arbeiten danach deutlich häufiger in Teilzeit.
Gender Orgasm Gap
Eine bemerkenswerte Studie, die von Forscher*innen der Rutgers University durchgeführt wurde, ergab, dass Frauen, die seltener zum Orgasmus kommen, ihre Erwartungen und Wünsche in Bezug auf sexuelle Befriedigung verringern. Dies führt dazu, dass sie in ihren Beziehungen weniger Wert auf das Erleben von Orgasmen legen.
SchönheitsOPs Das Geschlechterverhältnis zeigt, dass 2023 etwa 82,3 Prozent der Patient*innen Frauen waren, während 17,7 Prozent Männer waren.
Warum ist Alltagsfeminismus wichtig?
Weil viele Frauen noch keinen fairen und feministische Alltag leben. Das zeigt meine Erfahrung, das zeigen die Studien, das zeigen mir viele Gespräche… Außerdem gibt es einen krassen Mangel an feministischen Ansätzen in Coaching und Therapie. Das muss sich ändern!
Warum lohnt es sich für mich, ein Coaching zu machen?
Wenn Du ein Jahrescoaching machst, wirst Du Dich in Deinem Leben wieder zuhause fühlen, weil Du Dich um Dich gekümmert hast! Du erlangst eine Balance zwischen Erwerbs- und Care-Arbeit. Du lernst, patriarchale Denkmuster zu verlernen und für Deine Bedürfnisse und Wünsche einzustehen. Nach dem Coaching fühlst Du Dich stärker und sicherer. Du nimmst wahr, dass sich Deine Routinen und Dein Alltag geändert haben und bist stolz darauf. Du pflegst eine liebevollere Beziehung zu Deinem Körper. Du erkennst Widersprüche im Alltag und hältst sie sicher aus. Sie helfen Dir, differenziert auf Dein Leben zu blicken und geben Dir Anlass, regelmäßig innezuhalten und zu prüfen, ob Du Dich wohl fühlst. Du hast eine wertschätzende und faire Lösung für die Care-Arbeit im Elternteam oder anderen Beziehungen gefunden, weil Du für Dein Wohlbefinden einstehst. Du behauptest Dich gegen rückständige Rollenklischees, Du fühlst dich nicht allein.
Komm ins Coaching und überzeug dich selbst.
Wo gibt es das Coaching?
Dieses Coaching-Programm ist von mir entwickelt und kann bei mir gebucht werden. Es bietet Dir eine einzigartige Möglichkeit, Dich um Dich zu sorgen. Wir sehen uns einmal im Monat in meiner Praxis in Berlin Prenzlauer Berg. Darüber hinaus ermöglichen Dir Impulse zwischen den Sitzungen, das Erlernte zu üben und in Deinen Alltag zu integrieren. Mehr Informationen erhältst Du hier. Melde Dich jetzt für ein unverbindliches Kennlerngespräch an. Ich freue mich sehr darauf, Dich kennenzulernen!
Dieses Coaching-Programm ist von mir entwickelt und kann bei mir gebucht werden. Es bietet Dir eine einzigartige Möglichkeit, Dich um Dich zu sorgen. Wir sehen uns einmal im Monat in meiner Praxis in Berlin Prenzlauer Berg. Darüber hinaus ermöglichen Dir Impulse zwischen den Sitzungen, das Erlernte zu üben und in Deinen Alltag zu integrieren. Mehr Informationen erhältst Du hier. Melde Dich jetzt für ein unverbindliches Kennlerngespräch an. Ich freue mich sehr darauf, Dich kennenzulernen!
Sehr herzliche Grüße,
Deine Johanna
Schreibe einen Kommentar